1. Das war der Herr von Prunzelschütz Der saß auf
seinem Rittersitz mit Mannen und Gesinde in mitten seiner Winde.
2. Die strichen, wo er ging und stand, vom Hosenleder
übers Land und tönten wie Gewitter. So konnte es der Ritter !
3. Zu Augsburg einst, auf demTurnier, bestieg er umgekehrt
sein Tier, den Kopf zum Pferdeschwanze, und stürmte ohne Lanze.
4. Doch kurz vor dem Zusammenprall -ein Donnerschlag - ein
dumpfer Fall Herr Prunz mit einem Furze den Gegner bracht zum Sturze.
5. Da brach der Jubel von der Schanz. Herr Prunzelschütz
erhielt der Kranz. Der Kaiser grüßte lachendund und rief:
Epochemachend !
6. Ein Jahr darauf Herr Prunzelschütz saß froh auf
seinem Rittersitz mit Mannen und Gesinde inmitten seiner Winde.
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7. Da kam ein Bote kreidebleich, und meldete: Der Feind
im Reich ! Das Heer läuft um sein Leben. Wir müssen uns
ergeben.
8. Flugs ritt Herr Prunzelschütz heran, lupft seinen
Harnisch hinten an und lässt aus der Retorte der Winde schlimmster
Sorte.
9. Das dröhnte, donnerte und pfiff, so dass der Feind die
Flucht ergriff. Da schrie das Volk und wollte, dass er regieren sollte.
10. Herr Prunz indessen todesmatt, sprach: Gott, der uns
geholfen hat, der möge mich bewahren. Und ließ noch
einen fahren.
11. Der letzte wars, der schwach entfloh. Drauf schloss
für immer den Popo Herr Prunz, der frumbe Ritter, und alle
fandens bitter.
12. Er ward begraben und verdarb. Die Burg zerfiel. Doch wo er
starb, steht heute eine Linde. Da raunen noch die Winde.
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